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Wir freuen uns sehr über unseren Artikel bei Kanzleimarketing.de

Die Digitalisierung hat längst Einzug in der Rechts- und Steuerbranche gehalten. Die Entwicklungen im Zuge der Coronapandemie haben allerdings vieles beschleunigt. Steuerberater:innen und Rechtsanwält:innen wurden bereits früh als systemrelevant eingestuft und können über mangelnde Aufträge nicht klagen. Die vom Fachkräftemangel ohnehin geplagte Branche gerät dadurch noch mehr unter Druck. Kanzleien sehen sich nun vor der Herausforderung, den Recruiting- und Einstellungsprozess überwiegend digital zu gestalten.

 

Buchhaltung, Recht und Verwaltung auf Platz 1 der Top 10 Berufsgruppen

Im Zeitraum von Januar bis November 2020 wurden im Bereich Buchhaltung, Recht- und Verwaltung etwa 980.000 Stellenanzeigen (PRINT und ONLINE) geschaltet. Unsere Branche erreicht damit den ersten Platz der Top 10 Berufsgruppen.[1] Während andere Branchen im Rahmen dieser Krise Arbeitskräfte freisetzen müssen, hat sich in unserem ohnehin hart umkämpften Bewerbermarkt die Lage noch einmal drastisch zugespitzt.

Die Wechselbereitschaft ist während des ersten Lockdowns gesunken und hat die Motivationslage bei vielen Fachkräften vorübergehend geändert. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind unsicher geworden und hielten an ihren Positionen fest. Das scheint sich inzwischen wieder gelegt zu haben. Ein Großteil der Arbeitnehmer:innen arbeitet nun größtenteils aus dem Homeoffice. Unabhängig davon sorgen sich auch Kanzleimitarbeiter:innen angesichts der Coronakrise um ihre mentale Gesundheit, die Arbeitsbedingungen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Homeoffice. Dies bestätigt auch unsere im Januar 2021 durchgeführte Umfrage zum Thema „Arbeiten im Homeoffice“.[2]

Fachkräfte aus der freien Wirtschaft sind nun dankbar für einen krisensicheren Job

So sehr uns die Pandemie zusetzt, ergeben sich doch auch gute Chancen für Kanzleien, neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Fachkräfte, die in die freie Wirtschaft abgewandert sind und nun mit der Angst leben müssen, kurz- bis mittelfristig ihren Job zu verlieren, wären nun dankbar, in einer krisenfesten Branche zu arbeiten.

Die vielen unvorhergesehenen Entwicklungen in den vergangenen Monaten haben auch für uns die Relevanz eines effizienten Recruiting-Prozesses auf ein vollkommen neues Level gehoben. Die Coronakrise hat uns „zwangsdigitalisiert“. Persönliche Gespräche sind derzeit kaum möglich, wir kommunizieren digital, wir begegnen uns digital.

Und damit sind wir auch schon mitten im Thema.

  • Wie lassen sich Ihre Recruiting-Aktivitäten digital so vermarkten, dass sie ansprechend und interessant genug auf mögliche neue Mitarbeiter:innen wirken?
  • Welche Medien stehen uns für die digitale Kommunikation zur Verfügung?
  • Wie lässt sich der Bewerbungs- und Einstellungsprozess digital bestmöglich gestalten?

Jobsicherheit in der Stellenzeige gezielt ausspielen

Aktuell sind wieder viele vielversprechende Talente auf dem Markt verfügbar, die nur gefunden werden wollen. Ich plädiere bereits seit Jahren dafür, in der Stellenanzeige auf einseitige Forderungen zu verzichten und stattdessen wichtige und nützliche Punkte zu nennen, die für Kandidatinnen und Kandidaten relevant sind.

In der derzeitigen Situation sollte in jedem Fall die Jobsicherheit in der Rechts- und Steuerbranche gezielt ausgespielt werden. Diese Sicherheit kann in der aktuellen Lage zu einem entscheidenden Argument für Sie als Arbeitgeber werden.

Sprechen Sie bereits in der Stellenanzeige an, dass Sie in Ihrer Kanzlei ein erprobtes Corona-Management betreiben. Der Gesundheitsschutz für Ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sollte unbedingt Erwähnung finden.

Kontaktmöglichkeiten so einfach wie möglich halten

Berücksichtigen Sie in jedem Fall auch Kandidaten und Kandidatinnen, die sich zunächst lediglich am Markt umschauen und sich vorab informieren möchten. Diese Kandidaten werden keine großen Hürden nehmen wollen, um mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Die Kontaktmöglichkeiten sind so einfach wie möglich zu halten. Verzichten Sie daher im ersten Schritt bitte auf Motivationsschreiben, vollständigen Lebenslauf und dergleichen. Es ist verständlich und natürlich, dass Sie sich einen möglichst umfassenden Eindruck verschaffen möchten. Es geht allerdings im ersten Schritt nur darum, das Interesse geeigneter Bewerber und Bewerberinnen für Ihre Kanzlei zu wecken.

  • Bieten Sie einfache Kontaktmöglichkeiten (telefonisch, per Mail).
  • Schaffen Sie unkomplizierte Bewerbungsmöglichkeiten (Versendung des Xing-/LinkedIn-Profils).
  • Binden Sie auf Ihrer Homepage einen Button zur Kontaktaufnahme ein.

Ihre Website, Ihre Botschaft

Ihre Website ist neben der Stellenanzeige ein weiteres wichtiges Instrument für Ihr Recruiting. Vielleicht ist es Ihnen noch nicht ganz klar: Sie kommunizieren mit Ihrem Webauftritt nicht nur mit Ihren Mandanten, sondern auch mit zukünftigem Personal. Sie transportieren Botschaften mit Ihrem Webauftritt. Sorgen Sie bitte dafür, dass diese Botschaften glaubwürdig sind und sich mit den Angaben in Ihren Stellenanzeigen decken.